Nach fünf Siegen am Stück mit etlichen Highlight-Momenten, durchliefen die Adler in der abgelaufenen Woche erstmals eine schwierigere Phase der Saison. Siege wie gegen München, Berlin, Köln oder im Derby gegen Frankfurt machten richtig Spaß und versetzte die Mannheimer Anhängerschaft in eine Euphoriewelle. Nicht immer waren die Leistungen über 60 Minuten konstant gut, allerdings fand man sehr häufig einen Weg, um die Spiele zu gewinnen und wenn es erst im Shootout war. Eigentlich hätte man bereits nach dem Köln-Spiel skeptisch sein dürfen, vielleicht schon müssen, da dies womöglich der Höhepunkt der bisherigen Saison war. Vergleichbar mit dem Erreichen einer Bergspitze, musst du jedoch danach auch wieder runterkommen, die Adler sind derzeit auf dem Weg von diesem Berg nach unten.
Dass die Niederbayern in dieser Saison noch mehr Wert auf die Defensive, als in den vergangenen Jahren legen und ihr Spielsystem angepasst haben, wurde im ersten Dienstags-Spiel der Saison deutlich. (0:1) Es gab kaum ein Durchkommen gegen gut agierende Tigers, die nur wenig gute bis hochgefährliche Chancen hergaben. Spielwitz und taktische Ideen stachen selten heraus. Man kann auch sagen ein typisches Dienstagabend-Spiel.
Dass die ,,Dienstagabend-Spiele"-Ausrede jedoch nicht gelten darf und auch nicht als Alibi glaubhaft war, offenbarte die folgliche Pleite am Freitagabend in Wolfsburg. Kurz und knapp muss man sagen, dass diese Niederlage, ohne einen an diesem Abend sehr gut aufgelegten Arno Tiefensee durchaus deutlicher ausfallen hätte können. Einzig Matthias Plachta fand ein Vorbeikommen an Dustin ,,Strahli" Strahlmeier. Verdiente Niederlage in der Autostadt, nach der so manch ein Fan erstmals in dieser Saison Stirnrunzeln bekam.
Beim so genannten Pink-Ribbon-Spiel (hierbei geht es um das Thema Brustkrebs) gegen die Augsburger Panther am Sonntag stand nicht minder als ein Pflichtsieg auf der To-Do-Liste der Mannheimer. Viel zu unterschiedlich sind einfach die gegeben Möglichkeiten und auch Ambitionen beider Teams. Während beim AEV zum Schluss der letzten Saison zweigleisig geplant werden musste und man schon als sicherer Absteiger
galt, spricht man in der Quadratestadt nicht um den heißen Brei und will den Titel wieder nach Mannheim holen. Ein in doppelter Funktion arbeitender Christoph Kreutzer war nach dem Spiel auf der PK zurecht zufrieden mit der Vorstellung seines Teams, was im Gegenzug, ihr könnt es ahnen, nicht für einen souveränen Pflichtspielsieg spricht. Im Gegenteil, der 5:4 ,,Arbeitssieg" nach Penaltyschießen ist fast schon eine Untertreibung, so waren es nämlich die Augsburger, die (vor allem) in der Verlängerung mehr Spielanteile und Chancen hatten. Ein Sieg für das Team von Dennis Endras, der zwar nicht im Tor startete, aber einen sehr warmen und emotionalen Empfang durch die Mannheimer-Fans erhielt, wäre verdient und gerecht gewesen. Ich denke das sagt schon sehr viel über die momentane Spielsituation der Adler aus. Ein eher konzeptloses und wildes angreifen der Art ,,mit dem Kopf durch die Wand", einem Powerplay, durch welches du dir derzeit nicht Momentum holst, sondern eher abgibst, sowie die einfachen Basic-Fehler (Fehlpässe, Puckmanagement).
So stand am Ende der ersten ,,Englische-Woche" eine Punkteausbeute von zwei aus neun möglichen. Zu wenig, um den noch zuvor erkämpften Platz an der Sonne weiter innezuhalten. Jetzt ist man ,,nur noch" vierter.
Die wieder eingeführte Wahl zum Spieler des Monats, bei denen drei Spieler von einer Expertenjury, bestend aus Basti Schwele, Christoph Ullmann und Antti Soramies vorgeschlagen werden, gewann im abgelaufenen Monat Matthias Plachta. Der gebürtige Freiburger ist mit insg
esamt elf Punkten (6 Tore & 5 Assists) derzeit auch der beste Teaminterne-Scorer. Zudem hatte er im letzten Monat auch einen weiteren Rekord aufgestellt und ist nun der erfolgreichste Torschütze in der Adler-Historie, womit er den bis dato führenden Christoph Ullmann überholte.
Die Drachen vor der Nase
Am kommenden Mittwoch (19:30 Uhr) geht es für die Adler schon wieder in der Champions Hockey League (CHL) weiter, wenn der französische Meister aus Rouen in Mannheim aufkreuzt. Aus dieser Begegnung benötigen die Mannheimer nur noch einen Zähler, um das Achtelfinal-Ticket schon vorzeitig zu lösen.
Schöne Woche und bis zum nächsten Mal beim #Adlerauge.
~dv
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