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AutorenbildDennis Vogt

Spektakel in Köln

Wieder einmal stand die Dom-Stadt am Wochenende im Fokus des Sports und war bunt geschmückt. Neben der Bundesliga-Partie des 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart und dem 25. Köln Marathon, fand zudem auch das Topspiel in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) zwischen Köln und Mannheim statt. Fans aus Stuttgart, Mannheim, Läuferinnen und Läufer, sowie die einheimischen Köln-Fans zierten das Stadtbild.


Während jedoch die Bundesliga-Partie ein eher müder Kick war, mir bei einem Marathon schon allein nur beim Zuschauen Schweißperlen kommen, ohne selbst mitzulaufen, war ich dann ganz froh am Samstagabend in der Lanxess-Arena gewesen zu sein und den Kracher zwischen den derzeit besten Mannschaften im deutschen Eishockey gesehen zu haben. Ein Spiel, welches das Prädikat Topspiel zurecht trug. Das Brisanz jedoch unabhängig von der jeweiligen Tabellensituation zwischen Köln und Mannheim immer dabei ist, geht auch aus der Vergangenheit hervor. Diese spricht jedoch für die Adler, denn so hat der achtmalige deutsche Meister (7x DEL) die beiden jüngsten Playoff-Serien gegen den Erzrivalen gewinnen können, nämlich im HF 2019 und zuletzt im VF der letzten Saison. Vor allem auswärts in Köln fühlen sich die Adler fast schon heimisch, so konnte man alle Auswärtsspiele der letzten beiden Playoff-Serien in Köln gewinnen (5) und allgemein in den zurückliegenden 13 Hauptrunden-Partien, zehnmal als Sieger vom Eis gehen. Die Vorzeichen in diesem viel umjubelten und herbeigesehnten Spiel standen sehr gut für die Kurpfälzer, wenn auch zugleich Köln einen veränderten Kader hat, der für viele Fans und Experten, als der Beste der letzten Jahre gilt. Dementsprechend sind die Ziele und Erwartungshaltung in der Dom-Stadt in diesem Jahr hochgesteckt. Diesen wird dem Team derzeit gerecht, wirft man nicht nur einen Blick auf die Tabelle, sondern auch auf das viel zitierte ,,Wie". Gemeint ist die spielerische Art und Weise. Einen großen Anteil am bisherigen Kölner-Erfolg ist der Parade-Reihe um MacLeod, Grenier und Justin Schütz zuzurechnen. Hier haben sich drei auf Anhieb gefunden, die perfekt miteinander harmonieren. Dies lässt sich auch anhand von Zahlen ausdrücken, zusammen kommen die drei auf bereits zwölf geschossene Tore, das macht einen Anteil von 46,15% der bis dato gesamten Tore der Kölner (26). Diese Torgefahr dürfte sich auch bis nach Mannheim rumgesprochen haben, dass die Reihe dann trotzdem wieder doppelt trifft, spricht für deren Extra-Klasse. Besonders das Führungstor zum 1:0 war sehenswert herausgespielt, obgleich dem ein schwerer Fehler des jungen Paul Mayer hervorging. Es sind genau diese Szenen, woraus junge Spieler am meisten lernen. Wie heißt es doch so schön: ,,Die jungen dürfen und sollen Fehler machen."


Wie antwortet ein Spitzenteam? Prompt! Und wenn das dann auch noch mit einem Mann weniger auf dem Eis passiert, zeigt es dir, ja du bist schon ganz gut. Nein Spaß beiseite, eine Statistik zeigt derzeit am besten, wie stark die die Adler in Unterzahl agieren. Es ist nicht (nur) die Penalty-Killing Quote (90,48%), sondern dass man mehr Tore in Unterzahl geschossen, als kassiert hat (Ligaweit Bestwert). Drei Shorthander stehen zwei Gegentreffer in Unterzahl gegenüber. So eben auch beim Ausgleichstreffer von Tyler Gaudet der einen Schuss von Holzer an der blauen Linie so abfälschte, dass die Scheibe wie eine Bogenlampe über Pantkowski hinweg im Tor landete. In Köln dürfte die Analyse dieses Spiels schnell ausgefallen sein, wenn du am Ende vom Abend keines deiner sieben (!) Powerplays nutzt, dann rächt sich sowas. Ähnlich dem Motto: ,,Wenn du sie vorne nicht machst, dann bekommst du sie hinten."

Nach der neuermaligen Führung der Haie durch Thuresson, waren es den zwei kleineren und umtriebigen Mannheimern, nämlich John Gilmour und Kris Benett, die 1.5 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels den Spielstand egalisierten. Gerade dem Verteidiger mit der #7 macht es unheimlich Spaß zuzuschauen, mit welch einem Speed und einer Puckkontrolle er immer wieder sich mit nach vorne einschaltet ist eine Augenweide. Jetzt schon ein sehr gelungener Transfer.

Ex-Adler Mirko Pantkowski hielt in der 30. Spielminute gegen Matthias Plachta so überragend, dass es zunächst beim 2:2 blieb und die Kölner sieben Minuten vor dem Ende durch die bereits angesprochene Top-Reihe wieder in Führung gingen. Der aus München vor dieser Saison nach Köln gewechselte Schütz, vollendete einen sehr gut zu Ende gespielten Konter und versetzte die knapp 16.000 Köln-Fans in Jubel-Ekstase.

Jedoch war diese nicht von langer Dauer, ehe ca. zweieinhalb Minuten später nach gutem Einsatz an der von Stefan Loibl, Jordan Murray den pfeilschnellen Kris Benett auf die Reise schickte und dieser nicht zweimal bitten ließ. Nun waren es ungefähr 800 Mannheimer, die sich durch lautstarken Jubel präsent machten. Jedoch nicht genug, denn wie es manchmal im Eishockey ebenso ist, fällt dir das Momentum plötzlich auf deinen Schläger und das ganze Spiel kippt. Geschehen in der 57. Spielminute, in der erst Tyler Gaudet mit einem Bauerntrick an Pantkowski scheiterte, im Anschluss daran Kris Benett wieder goldrichtig stand und das ,,Haifischbecken" zum Überlaufen brachte, so jedenfalls sagte es mir früher immer meine Mutter, wenn ich das Fass hin und wieder zum Überlaufen brachte und mir was blühte. Ein Spiel, dass Pessimisten bereits aufgegeben hatten, wurde kurzerhand gedreht und gewonnen.

Nun steht der MERC mit einem Punkt Vorsprung vor dem KEC und übernahm somit den Platz an der Sonne.

Auch bleibt die Tradition, dass die Kölner Lanxess-Arena ein gutes und erfolgreiches Pflaster für die Adler ist.


Das erste Samstagabend-Spiel der neuen Saison gewinnen also die Adler, ebenso wie das Topspiel um die Spitze.


Was ist sonst noch interessant?

  1. Korbinian Holzer mit den meisten geblockten Schüssen in dieser Woche (10). Insgesamt sechsmal gegen Frankfurt und viermal im Topspiel gegen Köln.

  2. Stefan Loibl gewinnt 70% seiner Zweikämpfe (3. Bester Wert)

  3. John Gilmour mit einer +- Bilanz von +8 unter den Verteidigern (Bestwert)


Nächstes Topspiel wartet

Bereits am Dienstag, dem Tag der deutschen Einheit geht es schon weiter in der DEL. Dann im nächsten Topspiel gegen die Straubing Tigers. In der letzten Saison konnte Straubing kein einziges Spiel gegen Mannheim gewinnen, eigentlich unvorstellbar, so haben doch die Adler eigentlich immer ihre jährlich Niederlage am Pulverturm. Auch wegen dieser negativen Bilanz aus der letzten Saison, werden die Straubinger gewillt sein, den aktuellen Tabellenführer vom Thron zu stoßen. 19.00 Uhr ist Puck-Drop in der SAP-Arena, ich werde natürlich vor Ort sein und vom Geschehen über die bekannten Netzwerke berichten.


Habt eine schöne kurze Woche, einen gemütlichen Feiertag und genießt viel Eishockey!


Bis zum nächsten #Adlerauge-Beitrag.



~dv


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