In das Derby am Ratsweg in Frankfurt gingen die Adler mit zwei Veränderungen im Vergleich zum Eisbären-Spiel. Gildon kam für Kapitän Denis Reul und MacInnis für den angeschlagenen Stefan Loibl in die Partie. Tiefensee durfte wieder im Tor starten.
Die Adler starteten mit viel Druck und aggressivem Forechecking in die ersten Minuten der Partie. Auch die frühe Strafe von dem in dieser Saison bisher sehr unauffälligen Jordan Szwarz konnte man gekonnt und souverän weg verteidigen. Gerade war die Strafe rum, da kam der ,,Bestrafte" wieder zurück aufs Eis und verwertete einen Rebound von Eisenmenger zur Führung. (6.Minute) Keine Minute später legt Plachta auf Fischbuch am linken Bullykreis ab, der Neuzugang aus Düsseldorf zieht verdeckt ab und trifft per Doppelschlag zum 2:0. (7. Minute) Dabei sollte es jedoch nicht lange bleiben, denn als die nächste Strafe gegen die Adler ausgesprochen wurde, fuhren die Jungs von Cheftrainer Lundskog einen Drei-auf-Eins-Konter, welchen Gilmour letztlich überlegt zum 3:0 abschloss. (9. Minute) Aus der Eissporthalle wurde nun ein Mannheimer Tollhaus. Im gleichen Powerplay für die Löwen (Strafe gegen Thiel) sollte sich jedoch auch Lajunen nach einem Pass von Carter Rowney als starker Blue-Liner erweisen. Die wenige Sicht erschwerte es Tiefensee, den Puck zu fangen. Keine zehn Minuten waren gespielt und es fielen schon vier Tore (3:1). Wenn man den Adlern eines im ersten Drittel vorwerfen kann, dann sind es die zu viel genommenen Strafen. Denn auch der junge Paul Mayer musste in der zweiten Hälfte des 1/3 in die Kühlbox. Diese zwei Minuten blieben allerdings weiter unbestraft, sodass die Adler in der Folge auch wieder mehr für die Offensive investieren konnten. Weil der letztjährige Jungadler und im Sommer an Stelle 147 in Runde fünf von den Detroit Red Wings gedraftete Kevin Bicker, Fabrizio Pilu so im Gesicht mit seinem Spielgerät traf, dass dieser blutete, gab es 2+2.
Damit ging es im Mitteldrittel zunächst mit Überzahl für Mannheim weiter. Nach einem Bandencheck von Ben Blood an Kris Benett, durften die Adler in doppelter Überzahl ran. Und wenn ihr das folgende lest, habt ihr nicht den Bericht von einem älteren Spiel vor euch, sondern aktueller denn je: Vey mit einem Pass auf Plachta und der wieder mal das macht, was Ligaweit bekannt, aber anscheinend nicht zu verhindern ist: per Schlagschuss aus seinem ,,Office" treffen! (23. Minute) Übrigens scheinen sich mit Vey und Plachta zwei gefunden zu haben, die hervorragend miteinander harmonieren. Frankfurt will zwar mit seiner weißen Weste im PK bewiesen haben, was bereits sehr gut funktioniert, jedoch zeigt sich im Pendant, nämlich dem Powerplay, wo der Schuh noch drückt. Als nämlich Pilu für zwei Minuten runter musste, war plötzlich Tyler Gaudet allein auf und davon Richtung hessisches Gehäuse. Der Mannheimer zeigte in dieser Situation seine ganze Klasse und fuhr einmal gekonnt quer durch das Frankfurter Drittel und hat dann noch das Auge für den inzwischen mitheranstürmenden Markus Hännikäinen. Dass dieser den Puck folglich in den Winkel schießt, rundet dieses Shorthanded-Goal ab. (29. Minute) Bei Fünf-gegen-Fünf funktionierte es dann wieder umso besser, wodurch man sich mit einer Kopie des ersten Treffers wieder ran brachte. Schuss von der der blauen Linie, viel Verkehr vor dem Tor und an Freund und Feind vorbei zum 2:5. (31. Minute von Maksim Matushkin)
Mit dieser komfortablen Führung pro Mannheim ging es im Schlussdrittel weiter. Und dort wurden die Adler wortwörtlich kalt erwischt, nachdem abermals Matushkin vom Bully weg abzog und die Hartgummischeibe, besser als jeder gelernte Schweißer, in die Maschen schweißte. Damit jedoch nicht genug, Eugen Alanov war es in der 47. Minute, der die Eissporthalle in eine Schweißsporthalle verwandelte. Die Fans tropften eh schon angesichts der warmen Temperaturen, die Adler, weil sie plötzlich ins Straucheln kamen und die Löwen aufgrund ihres kraftaufreibenden Comebacks. Wer hätte nach dem 3:0 aus den Anfangsminuten gedacht, dass es nochmal so richtig spannend in dieser Partie werden sollte? Aber das ist Eishockey! Verrückt und deshalb lieben wir diese Sportart. Und dennoch muss man konstatieren, dass die Adler wie auch schon in den letzten 7-8 Minuten gegen Berlin, sich die Schwimmflügel anziehen mussten. Anders als gegen Berlin, als man Sekunden vor dem Ende mit einem Empty-Netter alles klar machte, musste man heute bis zur Schlusssirene zittern. Und zeitgleich mit dieser kam nochmals ein Schuss von Cameron Brace, bei dem die Halle den Tor- und Ausgleichschrei schon auf den Lippen hatte. Getreu dem Motto ,,Ende gut alles gut", stand am Schluss der Sieg zu Buche.
Die Kurpfälzer setzen ihre nun vier Spiele andauernde Siegesserie fort und sind jetzt auch, zumindest vorübergehend bis Morgen, neuer Tabellenführer.
Spieler des Spiels? Definitiv ist hier John Gilmour zu nennen, der mit seinen beiden Assists und einem Tor glänzte. Erwähnt sei auch, dass Mathias Plachta mit dem heutigen persöhnlichen Zwei-Punkte-Spiel, seine Streak fortsetzt und nun bei zehn Punkten (5/5) aus fünf Spielen steht.
Am kommenden Samstag geht es für die Adler in der Domstadt, beim nächsten Topspiel weiter. Jemand von euch vor Ort? Ich bin es und werde berichten.
~dv
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