Das war sie also, die Penny-DEL-Hauptrunde 2023/24. Mit einem ungefährdeten 6:1 Sieg bei den Kölner Haien, beenden die Adler Mannheim mit 80 Punkten die ,,Vorrunde" auf Tabellenplatz sieben. Aufgrund der Niederlage von Nürnberg in Ingolstadt (4:5 n.V.), kommt es zum Duell mit den Franken, in den am kommenden Sonntag startenden Pre-Playoffs (auch erste Playoff-Runde). Zunächst haben die Mannheimer Heimrecht, sodass die Best-of-three Serie bereits am kommenden Dienstag in Nürnberg zu Ende gehen könnte. Das mögliche dritte Spiel wäre auf Donnerstag, den 14.03. datiert.
Fischbuch-Hattrick gegen die Haie
Einen besonders hohen Anteil an diesem Sieg, hatte ein ehemaliger Düsseldorfer, nämlich Daniel Fischbuch. Aus Kölner Sichtweise ein klassischer Fall von: ,,Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich k***** möchte." Die weiteren Treffer erzielten Jyrki Jokipakka, Matthias Plachta und Ryan MacInnis. All diese Treffer waren einer Kölner Führung durch Jason Bast hervorgegangen. Es bahnte sich also schon wieder ein eher mäßiger Auftritt der Adler an, auch weil Gregor MacLeod zunächst den Pfosten des Mannheimer Tores traf und Alex Grenier (beide 10. Minute) sowie Louis-Marc Aubry (13.) an Adler-Goalie Arno Tiefensee scheiterten. Bei Fischbuchs erstem Treffer sah die Hintermannschaft der Rheinländer jedoch miserabel aus. Selbst die Hohenzollernbrücke in Köln besitzt weniger Löcher, um ein Schloss anzubringen, als die Defensive der Haie. Nach Jokipakka's Führung noch kurz vor der ersten Pause (19.), zogen die Mannheimer im zweiten und dritten Drittel davon und machten aus der ausverkauften Lanxess-Arena ein Mannheimer-Tollhaus. Am Sieg (6:1) gab es keine Zweifel mehr, von einigen Kölner-Fans konnten sogar Pfiffe in Richtung ihres eigenen Teams wahrgenommen werden. Vielmehr stellte sich die brennende Frage, gegen wen es in der ersten Playoff Runde geht. Die Antwort sollte wenig später Nürnberg heißen.
Rückblick auf die Hauptrunde
80 Punkte am Ende der Hauptrunde stehen also zu Buche, das sind 51.28% der max. möglichen Punkteausbeute. Letztmals ein negatives Torverhältnis erzielten die Adler in der Saison 2015/16 (-8), als es am Schluss nur zum zehnten und damit letzten Playoff Platz reichte. Ich persönlich finde, diese Statistik steht sinnbildlich für die nicht zufriedenstellende Hauptrunde aus Mannheimer Sicht. Eine Mannschaft die vor allem auf dem Papier, unheimliche Torgefahr ausstrahlt, kam schlussends nicht immer zur Geltung. Summa Summarum lag die Scheibe zwei Mal mehr im eigenen Kasten als in dessen vom Gegner. Viel zu wenig, von der vor der Saison von vielen hochumjubelte Offensive! Und defensiv sah das zuletzt in der Saison 2017/18 ähnlich aus, auch damals fing man sich 149 Gegentore. Oftmals haarsträubende Fehler in der eigenen Zone, egal ob es darum ging die Scheibe zu klären oder einen ordentlichen Spielaufbau zu kreieren. Wenig Speed (vorne wie hinten), kaum erkennbares Spielkonzept, fehlende Kreativität und Spielfreude, sowie die immer wieder auftretenden Leistungsschwankungen etlicher (Führungs-)Spieler. Folglich bleibt auch zu sagen, dass die Rochade Ende November, nichts brachte. Dallas Eakins hat es einerseits nicht geschafft die Mannschaft Tabellarisch auf Kurs zu bringen, anderseits gab es keine sportliche Weiterentwicklung unter ihm. Ich gehe die Wette ein, Lundskog hätte es bis zum heutigen Tag nicht viel schlechter gemacht. Die Kehrseite der Medaille besagt jedoch auch, dass die Adler von einem Verletzungspech geplagt waren, welches womöglich seinesgleichen sucht innerhalb der Liga. Aus diesem Grund fällt es einer Mannschaft schwer Rhythmen, passende Reihenkonstellationen und effektive Special Teams zu entwickeln. Ein Powerplay, gefühlt die ganze Saison unter 15% liegend. Dafür aber ein umso besseres Penalty-Killing, allein die acht Tore in Unterzahl sind eine Bestmarke. Abschließend bleibt zu sagen, dass die Diskrepanz zwischen Talent der Mannschaft und dem erreichten kaum größer auseinander liegen könnte und dennoch nun Playoffs vor der Tür stehen, in denen bekanntlich alles möglich ist.
In Pre-Playoffs gegen Nürnberg
Werfen wir einen kurzen Blick auf den Gegner der Adler in der ersten Playoff Runde, den Nürnberg Ice Tigers. Ein Fakt vorab, der allen Fans der Blau-Weiß-Roten Hoffnung und Mit geben wird ist, dass die Franken noch nie eine Playoff Serie gegen Mannheim gewinnen konnten. Die Hauptrunde sah eine Nürnberger Mannschaft, die in erster Linie Probleme damit hatte, Punkte in der Fremde einzufahren. (In Auswärtstabelle auf Platz 14.) Lange ging der Blick in Bayern zunächst nach unten statt in Richtung obere Plätze, denn so konnte man erst spät in der Saison den sicheren Klassenverbleib feiern und setzte sich ein wenig von den unteren Tabellenplätzen ab. Lichtblicke in der Nürnberger Hauptrunde waren definitiv die ,,Jungen Wilde", denn so haben die Ice Tigers die zweitmeisten durch U23 Spieler erzielten Tore geschossen. Herauszuheben sind Spieler wie Danjo Leonhard, Elis Hede und Roman Kechter, die alle über eine enorme Power und Speed verfügen. Es wird schwer für die Adler werden, dem Tempo der Tigers die Stirn zu bieten. Aufgepasst: Nürnberg versteht es gut mit wenigen und zielstrebigen Pässen nach vorne umzuschalten, das beweist auch die viertbeste Passquote der Liga mit 79,80%. Die Achillesferse der Nürnberger ist unter anderem auch, dass sie mit zunehmender Dauer einer Partie nachlassen, so haben sie mit 38 erzielten Treffer im letzten Drittel die wenigsten aller 14 Clubs. Mit den Playoffs beginnt eine Phase in der Saison, in der auch die Härte zunimmt, gut möglich, dass es zwischen diesen beiden Teams so richtig intensiv zu Werke geht, da die drittbeste auf die viertbeste Zweikampfmannschaft trifft.
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